Bestes Spiel seit Langem
In der ersten Partie des Gebeseer Heimspieltages bezwangen die Gastgeberinnen um Trainer Lüttge zuerst den Tabellendritten HSV Weimar mit 3:1, bevor sie dann im zweiten Spiel entkräftet den Thüringenliga- Spitzenreiter Meiningen mit 1:3 unterlagen.
An einen Sieg wagte Trainer Lüttge zu Beginn des ersten Spiels wahrscheinlich nicht zu glauben und auch seine Schützlinge beäugten mit großen Augen die zwei weit über 1,80 großen Damen des HSV Weimar mit der Trikotnummer 1 und 12, die sich locker lässig am Netz einschlugen, als gäbe es selbiges gar nicht.
Im Spiel dagegen zeigte sich, dass sich Gebesee über diese beiden Hauptangreiferin gar nicht wirklich zu sorgen brauchte. Mit einem wirklich guten Block hatten sie die Gegnerinnen nämlich das ganze Spiel durch voll im Griff. So auch im ersten Satz, in dem Gebesee von Beginn an führte. Erst gegen Ende schwand der 4- Punkte- Vorsprung der Gastgeber langsam dahin. Hier misslang mal eine Annahme, da ein Angriff. Nachdem Gebesee dann einen Satzbälle Weimars abwehrte, schaffte die Mannschaft es aber auch nicht den eigenen zu verwerten. Nach weiteren Fehlern von Blau Weiß fiel der erste Durchgang schließlich mit 28:26 an die Gäste.
Auch im zweiten und dritten Durchgang führte Gebesee erneut zu Beginn der Sätze. Durchweg boten sich den Zuschauern lange Ballwechsel, bei denen Blau Weiß wirklich volle Kraft und Konzentration aufbringen musste, um mit den Gästen mitzuhalten. Und Blau Weiß zog wirklich alle Register. Sowohl in der Mitte, als auch auf Außen, Diagonal und über Hinterfeld wurde abwechselnd angegriffen. Weimar konnte sich nie sicher sein, von wo der nächste Angriff erfolgt. Zusätzlich überraschte auch Zuspielerin Anja Müller noch die Weimarer Damen mit direkt gespielten zweiten Bällen. Gebesee zeigte eine tolle Mannschaftsleistung und errang sich damit sowohl den zweiten Satz mit 25:20 als auch den dritten mit 25:23.
Im vierten Durchgang schienen die Gastgeber schließlich Weimars Kampfgeist völlig gebrochen zu haben. Immer wieder scheiterten die Gäste am Block der Gegner. Gebesees Mittelblockerin Sissy- Marie Bäumer zeigte den wahrscheinlich schnellsten Armzug auf dem Spielfeld und platzierte einen Angriff nach dem anderen im Feld der Gegner, welche sich dies fast schon ohnmächtig gefallen ließen. Und auch Julia Thierfelder hatte im vierten Durchgang nach einem taktischen Positionswechsel der Gegner nochmal freien Platz in der Mitte. So zog Blau Weiß uneinholbar davon und gewann den vierten Durchgang mit 25:10 und damit das vierte Spiel 3:1 gegen die favorisierten Gäste, was Trainer Lüttge zu Siegesjubeln hinreisen ließ: „So ein gutes Spiel haben wir schon sehr lange nicht mehr gezeigt!“.
Doch, dass man bei einem guten Spiel auch viel Energie lässt, zeigte sich spätestens beim zweiten Durchgang gegen Meiningen. Die Kontrahenten kamen zwar zu Beginn des ersten Satzes nicht so richtig ins Spiel, holten aber dann gegen Ende nochmal richtig auf. Zu Beginn führte zunächst Gebesee. Vor allem über die Mitte konnten die Gastgeber viele Punkte erzielen, da Meiningen dort nur einen Einerblock stellte. Doch die Gäste stellten sich schnell um, machten die Mitte dicht und die Räume im hinteren Feld eng. So erspielten sie sich einen Punkt nach dem anderen gegen die Gebeseer und gewannen den ersten Durchgang schließlich mit 25:19.
Auch im zweiten Satz gelang es den Meiningern ihr erfolgreiches Spiel beizubehalten. Sie erspielten sich schnell einen Vorsprung. Als dann Julia Thierfelder zum Aufschlag kam, wendete sich plötzlich das Blatt. Zunächst gelang es Blau Weiß mehrere Ballwechsel erfolgreich für sich zu entscheiden und den Ausgleich bei 15:15 zu erzielen. Die zunehmend verunsicherten Gäste hatten plötzlich bereits Probleme in der Ballannahme und konnten nur noch selten einen Angriff aufbauen. So schafften die Gastgeber mit einer Aufstellung den Sprung von 11:15 zu 23:15. Auch, wenn Blau Weiß dann nochmal einige Punkte an Meiningen abgab, erzielten die Gastgeber schließlich den 25:19 Satzgewinn und damit den Ausgleich nach Sätzen.
Doch spätestens im dritten und vierten Durchgang hatten die Gastgeber dann richtig Probleme mit den Gästen mitzuhalten. Während bei Blau Weiß die Kräfte und Konzentration schwanden, spielte sich Meinigen richtig warm. Jetzt hatte es Gebesee plötzlich noch schwerer an den gut platzierten Block der Gastgeber vorbeizukommen. Immer wieder mussten sie erneut die zurückkommenden Bälle aufbauen, um erneut anzugreifen. Meiningen gelang es dagegen vor allem mit lang geschlagenen Angriffen und vielen gelegten Bällen die Gebeseer auszutricksen. Auch, wenn Außenangreiferin Melanie Konrad hin und wieder nochmal den ein oder anderen wuchtigen Angriff im gegnerischen Feld unterbrachte, war es in der Summe leider zu wenig, um mit den Meiningern mitzuhalten. So unterlag Gebesee im dritten Durchgang zunächst 25:20 und im vierten dann 25:10. Um mit zwei solchen Spitzenmannschaften an einem Tag mitzuhalten, fehlte den Gastgebern letztendlich doch die Kraft und Meiningen profitierte vom Glück des zweiten Spiels.
Es spielten: Julia Thierfelder, Melanie Konrad, Wibke Schmidt, Carolin Kaufhold, Anja Müller, Sandra Köditz, Sissy- Marie Bäumer und Nadja Köhler.
Carolin Kaufhold
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