Nun ist es amtlich, Gebesee ist eine kleine Volleyballhochburg. Spätestens jetzt muss man es anerkennen, die kleine Stadt an der Gera hat es mit gerade mal knapp 2.500 Einwohnern geschafft gleich zwei Volleyballmannschaften in die Thüringenliga zu bringen. Ab der Saison 2010/2011 spielen nicht nur die Damen in Thüringens höchster Spielklasse, nein nun haben auch die Herren den Sprung aus der Oberliga geschafft.
Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen konnte Gebesee in der Oberliga den dritten Platz verteidigen und da der Zweitplatzierte Jena nicht aufsteigt, erhielt Gebesee das Aufstiegsrecht. Mit nur sieben verlorenen Spielen kann man in Gebesee zu Recht sagen, „Es war eine teilweise starke Saison“. Vor allem, weil von den sieben Niederlagen einige nicht hätten verloren gehen müssen. Interessant hierbei ist, dass man von den verlorenen Spielen nur eines mit 0:3 verloren hat, von den anderen sechs gingen drei knapp im Tie-Break und drei mit 1:3 verloren. Außerdem konnte Gebesee gegen fast alle Mannschaften mindestens ein Mal gewinnen, nur gegen Jena ging man zwei Mal als Verlierer vom Feld. Unvergessen ist der Spieltag vom 19.09.2009 in Bad Salzungen. Dort trat man mit krankheitsgeschwächter Mannschaft an und war eigentlich krasser Außenseiter, aber mit Einsatz und viel Herz schaffte es die Mannschaft aus Gebesee dennoch den späteren Tabellenführer mit 3:2 zu besiegen. Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille und so kam es, dass man am selben Spieltag als Favorit gegen Leinefelde 1:3 verlor. Ebenfalls ein Highlight waren die beiden 3:0 Siege gegen Gera und Eisenach, als Gebesee den dritten Platz in der Oberliga endgültig besetzte, so dass man auch rechnerisch nicht mehr vom dritten Platz verdrängt werden konnte.
Doch diese „Snapshots“ aus der Saison können auf keinen Fall diese großartige Saison erklären.
Doch wo liegen die Ursachen für diese Steigerung zum letzten Jahr, als man nur knapp der Abstiegsrelegation entgehen konnte.
Hat man in Gebesee einen so großen Kader wie andere Mannschaften? Nein! Mit gerade mal 9 Spielern kämpfte sich Gebesee durch die lange Saison. Hat man eine Durchschnittsgröße über 1,90m? Nein! Man ist eindeutig im Durchschnitt der Liga. Hat man einen außergewöhnlichen Team-Leader, der die Mannschaft praktisch alleine zu Siegen führt? Nein! Alle Spieler bewegen sich auf relativ gleichem Niveau. Liegt es am besonders harten und intensiven Training? Nein! Gerade hier gibt es die größten Defizite, mehrere Team-Mitglieder kommen nur am Wochenende nach Hause und können in der Woche nicht trainieren, daher muss man sich auf ein Mal Training pro Woche beschränken.
Woran liegt es dann? Man kann sagen, es liegt am großen Teamgeist und dem großen kämpferischen Herzen aller Spieler, daran dass jeder für den anderen einsteht, wenn mal einer nicht so gut spielt. Sicherlich hat es ein klein wenig geholfen, dass nach der Auflösung der zweiten Mannschaft einige Nachwuchsspieler aufgerückt sind, doch das kann nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen sein. Nein, der interne Zusammenhalt ist der Punkt, den manche andere Mannschaft nicht hat, diesen kann man nicht trainieren oder gar kaufen. Er ist entweder vorhanden oder nicht und Gebesee hat ihn eindeutig. Daher bleibt zu hoffen, dass dieser auch in Zukunft nicht verloren geht. Hoffnung gibt in dieser Hinsicht, dass die Mannschaft insgesamt recht jung ist und noch viel Potenzial hat. Ebenfalls die Aussicht auf die Rückkehr des „verlorenen Sohns“ Daniel Doose gibt weitere Hoffnung. Aufgrund dieser Tatsachen heißt das Ziel für die nächste Saison ganz klar: „Spaß haben!“ Alles andere wäre ein Zusatz für die Herren aus Gebesee.
Deswegen ist jede Unterstützung wichtig, jeder Zuschauer oder gar Fan ist eingeladen sich die Spiele des SV Blau-Weiß Gebesee anzusehen, egal ob bei den Damen oder den Herren.
Für Gebesee bestritten die Saison:
v.l.n.r.: Sebastian Mandl(9), Arved Bindel(8), Marc Brunthaler(7), Michael Stöhr(6), Henry Sann(4),
v.l.n.r.: Alexander Esch(5), Ronald Schüler(1), Sebastian Schmidt (Kapitän, 3), Uwe Haubeiß(10)
(fehlend: Daniel Doose)
Bericht: A. Bindel
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